Mörike: Abreise
Fertig schon zur Abfahrt steht der Wagen, Und das Posthorn blaest zum letztenmale. Sagt, wo bleibt der vierte Mann so lange? Ruft ihn, soll er nicht dahinten bleiben! - Indes faellt ein rascher...
View ArticleMörike: Abschied
Unangeklopft ein Herr tritt abends bei mir ein:"Ich habe die Ehr, Ihr Rezensent zu sein." Sofort nimmt er das Licht in die Hand, Besieht lang meinen Schatten an der Wand, Rueckt nah und fern: "Nun,...
View ArticleMörike: Ach nur einmal noch im Leben!
Im Fenster jenes alt verblichnen Gartensaals Die Harfe, die, vom leisen Windhauch angeregt, Lang ausgezogne Toene traurig wechseln laesst In ungepflegter Spaetherbst-Blumen-Einsamkeit, Ist schoen zu...
View ArticleMörike: Agnes
Rosenzeit! Wie schnell vorbei, Schnell vorbei Bist du doch gegangen! Waer mein Lieb nur blieben treu, Blieben treu, Sollte mir nicht bangen. Um die Ernte wohlgemut,...
View ArticleMörike: Alles mit Maß
Mancherlei sind es der Gaben, die gütige Götter den Menschen Zum Genusse verliehn, sowie für die tägliche Notdurft. Aber vor jeglichem Ding begehr ich gebratenen Schweinsfuß. Meine Frau Wirtin, die...
View ArticleMörike: Am Rheinfall
Halte dein Herz, o Wanderer, fest in gewaltigen Haenden! Mir entstuerzte vor Lust zitternd das meinige fast. Rastlos donnernde Massen auf donnernde Massen geworfen, Ohr und Auge wohin retten sie...
View ArticleMörike: Am Walde
Am Waldsaum kann ich lange Nachmittage, Dem Kukuk horchend, in dem Grase liegen; Er scheint das Tal gemaechlich einzuwiegen Im friedevollen Gleichklang seiner Klage. Da ist mir wohl, und meine...
View ArticleMörike: An Clärchen
Die Freundin immer neu zu schmücken, Ich seh es wohl, ist deine Lust; Darfst du ins Haar den Kranz ihr drücken, Des eignen bist du kaum bewußt. Und deinen Augen zu gefallen Erlaubt sie gern das müßge...
View ArticleMörike: An den Schlaf
Somne levis! quanquam certissima mortis imago, Consortem cupio te tamen esse tori. Alma quies, optata, veni! nam sic sine vita Vivere, quam suave est, sic sine morte mori! Meibom Schlaf! süßer...
View ArticleMörike: An den Vater meines Patchens
Der Knabe, der zehn Jahre später dir ein Freund Und lange Zeit ein täglicher Genosse war, Daheim noch lebt’ er in des lieben Vaters Haus, Mit blühenden Geschwistern selbst ein blühender: Sieh, diesen...
View ArticleMörike: An die Geliebte 1830.
Wenn ich, von deinem Anschaun tief gestillt, Mich stumm an deinem heilgen Wert vergnüge, dann hör ich recht die leisen Atemzüge Des Engels, welcher sich in dir verhüllt. Und ein erstaunt, ein fragend...
View ArticleMörike: An einem Wintermorgen, vor Sonnenaufgang
O flaumenleichte Zeit der dunkeln Fruehe! Welch neue Welt bewegest du in mir? Was ists, dass ich auf einmal nun in dir Von sanfter Wollust meines Daseins gluehe? Einem Kristall gleicht meine Seele nun,...
View ArticleMörike: An einen Liebenden
Du klagst mir, Freund, daß immer die Mutter noch Des schönen Kindes gleich unerbittlich sei. Geduld! noch leben wir im Jänner, Aber nicht stets wird der Eiswind schnauben. Im Winkel, wo sich...
View ArticleMörike: An Marie Mörike, geb. Seyffer
Deines Tages reiche Fülle Ganz empfindest du sie erst, Wenn du in der nächtgen Stille Einsam dich zur Muse kehrst, Die zu vollen Himmelstönen Deine Lippen hat geweiht, Jede Freude zu verschönen Und zu...
View ArticleMörike: Lebe wohl
"Lebe wohl" - Du fuehlest nicht, Was es heisst, dies Wort der Schmerzen; Mit getrostem Angesicht Sagtest du’s und leichtem Herzen. Lebe wohl! - Ach tausendmal Hab ich mir es vorgesprochen, Und in...
View ArticleEduard Mörike (1804-1875): An meine Mutter
Siehe, von allen den Liedern nicht eines gilt dir, o Mutter, dich zu preisen, o glaub's ! bin ich zu arm und zu reich. Ein noch ungesungenes Lied, ruhst du mir am Busen, keinem vernehmbar sonst, mich...
View ArticleEduard Mörike: Éjfél
Megjött az éj, s merengve álla hegynek támaszkodva már,s a nagy idő aranyló mérlegenem leng. Egyenlő súllyal van tele.S hetykén duruzsolnak, - a hold kiragyog, -anyjuknak, az éjnek, a friss patakoka...
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